Lehr- und Besichtigungsreise des Obst- und Gartenbauvereins Untertrürkheim nach Masuren und Danzig.

Um die reiche Natur und Kultur kennenzulernen machten sich 40 Teilnehmer/-innen mit dem Flugzeug auf nach Polen. Nach Begrüßung durch den örtlichen Reiseleiter in Warschau führte die Fahrt Richtung Masurische Seenplatte bis nach Sensburg (Mragowo) wo im Hotel, mitten in der Natur an einem See gelegen, die Zimmer bezogen wurden.

Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhr der Bus vorbei an grünen Hügeln, gelben Rapsfeldern und Seen zum Landgestüt nach Rastenburg, ein Pferdegestüt, das maßgeblichen Anteil am Erfolg der ostpreußischen Warmblutzucht hatte. Die Geschichte und das heutige Fortführen der Pferdezucht wurden den Teilnehmern ausführlich erklärt.

Nach einer Kaffeepause im Museum der Familie Dickti in Zondern, die mit Unterstützung der Dorfbewohner eine Bauernkate, wie sie die Großeltern besaßen, eingerichtet hatte und nach einem Rundgang durch den wunderschön angelegten Garten zur dortigen Scheune konnten alte bäuerliche Arbeitsgeräte wie „Kleereiber und Hungerharke“ besichtigt werden.

Die nächste Station war die Wallfahrtskirche Heilige Linde, eine der schönsten Barockkirchen Ostpreußens . Die Orgel mit beweglichen Figuren verzauberte die Zuhörer mit einem Konzert

Der nächste Tag stand unter dem Motto „Flora und Fauna“ Große zusammenhängende Waldgebiete gibt es in Polen nur noch in den südlichen Masuren. Nach einem kurzen Bummel am Niedersee ging es über Pisz in die Johannisburger Heide, einem echten Naturparadies, wo die Krutyna, der wohl schönste Fluss Ostpreußens durch eine bezaubernde Landschaft fließt. Der Höhepunkt des Tages war eine Stakenfahrt durch das Naturschutzgebiet.

Der hübsche Ort Nikolaiken, das wichtigste Wassersportzentrum Polens, malerisch zwischen zwei Seen gelegen wurde erkundet.

Nächste Station war Elbling. Mit dem Schiff bergauf durch eine grüne Wiese fahren, das ist nur auf dem Oberländer Kanal möglich. Der Höhenunterschied wird nicht wie üblich durch Schleusen überwunden, vielmehr werden die Schiffe auf Schienen über Land transportiert. Ein einzigartig technisches Denkmal.

Nach Besichtigung der Marienburg, die mächtigste und größte Festung des Deutschen Ordens der Kreuzritter ging die Fahrt ins 50 km entfernte Danzig

Danzig die einst reichste Stadt an der Ostsee ist heute die wichtigste Stadt in Polen Am Vormittag des nächsten Tages machten die Teilnehmer einen geführten Rundgang durch die Danziger Altstadt und besichtigten das Bernsteinmuseum. Beim Spaziergang durch die Gassen vergisst man, dass die Stadt 1945 einem Trümmerfeld glich .Zu bewundern ist der Wiederaufbau und die Rekonstruktion der Gebäude. Schmucke Patrizierhäuser und Barockfassaden, die Marienkirche das bedeutendste Bauwerk der Backsteingotik und die sechstgrößte Kirche der Welt beeindruckten die Teilnehmer.

Am nächsten Tag ging die Fahrt über die Mottlau nach Westerplatte durch den Danziger Hafen mit riesigen Werftanlagen vorbei an der Weichselfestung – hier begann 1939 der zweite Weltkrieg.

Die Fahrt ging weiter nach Sopot dem bekannten Badeort an den breiten Stränden der Danziger Bucht. Leider hatte der Himmel an dieser letzten Station der Reise alle Schleusen geöffnet.

Nach Rückreise von Danzig nach Warschau verabschiedete sich der Reiseleiter, der den Teilnehmern umfangreiche Informationen über Land und Leute, die Geschichte Polens, polnische Schriftsteller sowie die polnische Seele näher brachte.

Eine beeindruckende Reise nach Masuren mit Wäldern und Seen, Dörfern mit Ziegeldächern, idyllischen Wegen und einer wunderschönen Landschaft – hier scheint die Zeit stillzustehen.